Die gute Nachricht, wir könnten mit diesem Angebot in der Theorie absolut mithalten. Die schlechte, die Zahlen sind so realistisch, dass die Meldung wohl wirklich stimmt und Real mit uns um Kroos Unterschrift konkurriert.
Man muss selbstverständlich versuchen zu verhindern, dass Kroos bei Real aufschlägt. Das wäre noch um einiges schmerzhafter als ein Wechsel nach Manchester. Sollte Kroos eine Verlängerung ausschließen, müsste man eventuell sogar abwägen, ob es nicht Sinn macht ihn schon diesen Sommer unter Wert abzugeben, wenn sich dadurch ein Wechsel nach Madrid verhindern lässt.
Sorry @(un?)Heiliger Graal, da bin ich doch anderer Ansicht, ziemlich.
Kroos ist - wie sich nun mutmaßlich auch bei Löw offenbaren wird - unsere MF-Führungfigur: Personifikation des ballbesitzorientierten Dominanzfussballs, wobei Dominanz bei Kroos (gerade im Vergleich zu Schweinsteiger) auf Basis höchstmöglicher Fehlervermeidung vermehrt eben auch vertikale, sprich beschleunigte "Raumergriffenheiten" oder Höchstgefahren im Direktabschluss einschließt. (Fürs Dribbling in der Tat ist er allerdings nicht prädestiniert - das macht Robben, Ribery, Shaquiri oder Thiago eben auch für uns so wertvoll.)
Jedes große Team benötigt Antizipationsvermögen nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Regie desselben, sprich: auch im Management.
Seit den unseligeren Zeiten Mark van Bommels (der den von auswärts geholten Leader Van Buyten als solchen zu beerben hatte), haben wir als Wunschvorstellung eine möglichst große Kongruenz von sportlicher und sportpersönlicher Führung. Kroos spielte publizistisch und finanzhierarchisch hinter Schweinsteiger stets nur die zweite Geige, obwohl er diesem erkennbar seit Jahren in den - ja: beinahe allen - Belangen, die er für einen CL-Aspiranten ins Gefecht werfen kann, eindeutig überlegen ist.
Das Transfer-Dilemma Kroos ist Ausdruck unserer blockierten Führungsentscheidung zwischen Kroos versus Schweinsteiger, Typ-Profile die ein Top-Team in der ersten CL-Elf nicht gedoubled haben muss. Blockiert ist diese m. E. auch aus Lokalismen (Trachten-Bua) und Traditionalismen (Hoch-Diener), mit denen ein Hauch U.H. (inklusive sportaktueller Management-Dis-Awareness, wo san da Sammer?) stets noch präsent ist; da muss(te) man sich entscheiden.
Kroos, seiner Potentiale sich bewusst, hat uns "ballacksch" in die Zwickmühle gezogen: mehr BAYERN München oder Bayern MÜNCHEN. Womit sollte er verdient haben, so viel weniger zu verdienen als Schweinsteiger, der zu Zeiten seiner betreffenden "Gehalts-Eintütung" noch nicht einmal eine Position fest sich erspielt hatte (zwischen 11, 7, 10, 8 oder der 6, die auch er solo nicht kann), als Götze oder als Thiago?
Unser altes Problem: die sportliche Führung (Gott sei dank nun Guardiola und nicht van Guardiola) muss ansagen, wohin die Reise geh'n soll. Führt er uns aus'm sportorganisatorischen "Kolbenfresser" (Gehalts-&Führungs-G'mias) noch 'naus?