Sehr geehrter Herr Seidel,
ich habe Ihre Aussagen in der Online-Ausgabe der TZ gelesen und muss
gestehen, dass ich irritiert bin. Es war kein Einzelfall, dass User in
anderen Postfächern gelandet sind. Mir selbst ist es gestern jedes Mal
passiert, wenn ich auf mein Postfach geklickt
habe. Und: Ich war jedes Mal in einem anderen Postfach. Alleine ich war
fünf Mal in einem fremden Postfach. Außerdem habe ich heute bereits
eine PN bekommen, in der mir ein User gestanden hat, dass er in meinem
Postfach war. Und, Herr Seidel: ich kann Sie
beruhigen. Ich kenne auch einen User, der in Ihrem Postfach war. Nein,
mir sind Ihre Kommentare zu lapidar, zu arrogant und zu ironisch.
Speziell jene, die Sie auf twitter und auf Facebook verbreitet haben
bzw. verbreiten ließen. Ich persönlich weiß von mehreren
Usern, die über eine Sammelklage gegen Sie nachdenken. Bei vielen
anderen Usern haben Sie mit Ihren Aussagen zumindest großen Unmut
ausgelöst. Denn das Problem bestand nicht, so wie Sie es schildern,
einen kurzen Zeitraum lang. Sondern von 15 Uhr bis die Seite
offline ging um ca. 21:40 Uhr. Und Ihnen wurde diese Mängel
nachweislich schon am Nachmittag über die verschiedensten Kanäle immer
und immer wieder mitgeteilt.
Ich wüsste von keinem Relaunch einer kommerziellen Seite, der in einem
solchen Fiasko geendet hat wie der von transfermarkt.de. Doch nicht nur
aus technischer Sicht ist der Relaunch komplett gefloppt. Die Seite ist
unstrukturiert, überladen und unübersichtlich.
Die Beitragsfelder sind viel zu schmal, einen Beitrag zu zitieren ist
auf einem Smartphone nahezu unmöglich, weil kein Platz mehr bleibt. Die
Seite sieht wie Blog für 14-jährige Mädchen aus und hat überhaupt keine
sportaffine Austrahlung mehr. Bei dem Relaunch
gings dem Axel-Springer-Verlag ganz offensichtlich einzig und allein
darum, mehr Platz für Werbung zu schaffen. Das ist dem Verlag geglückt.
Aber so wie ich das, werden sehr, sehr viele User transfermarkt.de den
Rücken kehren. Das nennt man wohl ein Pyrrhussieg.
Ich selbst bin seit fast einem Jahrzehnt User auf tm.de. Aber mir
vergeht die Lust an tm.de gerade gründlich. Weil Ihnen Herr Seidel,
entgegen ihrem angepassten PR-Aussagen, die Anliegen der User ganz
offensichtlich völlig egal sind. Für Sie sind die User
nur noch Mittel zum Zweck. Eine Cashcow. Doch über Gerüchte können sich
die User auch in Privatforen informieren - und die sprießen gerad wie
Pilze aus dem Boden.
In diesem Sinne verbleibe ich